Die Gitarrenausstellung und ihre Geschichte


Die Gitarrenausstellung mit der obligatorischen konzertanten Vorstellung jedes Instruments ist seit über 15 Jahren fester Bestandteil des Festivals und mit stets über 100 Zuhörern und „Gitarrentes-tern“ ein Publikumsmagnet der Gitarrentage. Ob für Liebhaber der sechs Saiten, professionelle Musiker, Schüler oder Studenten, die außergewöhnliche Veranstaltung erfüllt viele Zwecke: den spannenden konzertanten Klangvergleich aller Gitarren, die Möglichkeit, alle Instrumente ausprobieren zu können, den Erfahrungsaustausch unter den Spielern, spannende Gespräche mit den Gitarrenbauern und das Besondere: jedes Instrument ist direkt käuflich zu erwerben. Wenn man bedenkt, dass viele der Gitarrenbaumeister lange Warteliste haben (teilweise bis zu 8 Jahren), so bietet sich hier die einmalige Gelegenheit für eine spontane Entscheidung.

Die Gitarrenbaumeister



Christopher Dean  (geb. 1958 in England),

stammt aus einer Familie von Ingenieuren und Handwerkern. In jungen Jahren erlernte er das Gitarrenspiel, beschäftigte sich außerdem mit dem Gitarrenbau und fertigte bereits als Teenager sein erstes Instrument an. Nach einer dreijährigen Berufsausbildung in “Musical Instrument Technology” in London arbeitete er für drei Jahre in der Instrumentenwerkstatt des Gitarrenbauers Paul Fisher bis er sich 1985 in den Cotswold Hills (England) selbständig machte. Die meisten seiner Instrumente fertigt Christopher für Gitarristen in England und Japan. Aber auch in anderen Ländern Europas hat er sich einen hervorragenden Ruf als Gitarrenbauer erworben. Seine Instrumente zeichnen sich in besonderer Weise durch eine ausgeprägte Gesanglichkeit im Diskantbereich aus.


Ennio Giovanetti (Italien,*1976)

zählt seit Jahren zu den etablierten Gitarrenbauern Italiens. Zunächst fasziniert vom Klang verschiedener ethnischer Instrumente - entdeckte er mit 19 Jahren die Welt der Gitarre. 1998 trat er in der “Scuola di Luteria“ in Milano ein und wurde in die Geheimnisse des Lauten- und Gitarrenbaus eingeweiht. Seine Kenntnisse - insbesondere über die Konstruktion historischer Instrumente - verdankt er in erster Linie dem Gitarrenbaumeister Enrico Bottelli (*1961). Seit Jahren selbständig arbeitend, finden seine Instrumente vor allem in Italien und Deutschland einen immer größeren Liebhaberkreis. Die Quintessenz seiner Erfahrungen beschreibt er wie folgt: “Meine Schlussfolgerungen lassen sich nicht in Worte fassen, denn die einzige Stimme, die sie wiedergeben kann, ist die meiner Instrumente.”


Andreas Kirschner  (*1975 in Deutschland)

hat neben einer handwerklichen Ausbildung zur Gitarrenbauerin ein Studium der Musikwissenschaften (“Magister Artium“) abgeschlossen. Sie arbeitet mit ihrem Mann Andreas Kirschner in der gemeinsamen Werkstatt in der Nähe von Kassel und richtet ihr Interesse neben dem Bau klassischer Konzertgitarren auch auf Restaurierungen und die Erforschung historischer Gitarren. Trotz täglichen Erfahrungsaustauschs haben ihre Instrumente einen ganz eigenen Charakter und überzeugen durch leichte Ansprache, Tragfähigkeit und einen ausgewogenen, brillanten Klang. Neben Meisterinstrumenten baut sie – unter Mitarbeit von ihrem Mann Andreas - ein sehr hochwertiges und mit großer Hingabe kreiertes Studentenmodell, das sich größter Beliebtheit erfreut.


Charalampos Koumridis,  (1973 in Deutschland geboren),

zog im Alter von 10 Jahren dauerhaft nach Griechenland in die Stadt Kavala. Über den Weg als Handwerker entdeckte er seine Liebe zur Geigen- und Gitarrenbaukunst und entwickelte nach jahrelangen umfangreichen Studien Instrumente, die mit ihren Klangeigenschaften die Verbindung des traditionellen Gitarrenbaus mit der modern-innovativen Handwerkskunst repräsentieren: große Projektion, Sustain, Tontrennung, warme und kraftvolle Bässe, volle und reiche Höhen. Charalampos baut drei Modelle, um jeden modernen Konzertgitarristen zufrieden zu stellen: die Traditional, die Double Top und die Lattice Gitarre. Die Qualität seiner Gitarren führte dazu, dass namhafte Solisten aus der ganzen Welt Koumridis-Gitarren als ihr Hauptinstrument verwenden.


Dennis Tolz  (Deutschland,*1985)

eröffnete nach sechsjähriger Ausbildungszeit in England (Newark) und Deutschland (Markneukirchen) eine Werkstatt für Konzertgitarren in seiner Heimatstadt Berlin. Um die physikalischen Hintergründe und Zusammenhänge des Gitarrenklanges besser zu verstehen, folgte eine intensive Auseinandersetzung mit Akustik und Strukturmechanik der Gitarre. Seit 2012 widmet er sich - mit der Intention einer Symbiose aus Tradition und Moderne - ausschließlich der Entwicklung seines eigenen Double Top Modells. Tolz-Gitarren erfreuen sich inzwischen weltweiter Beliebtheit. Einige der profiliertesten klassischen Gitarristen (u.a. Giampaolo Bandini, John Dearman, Graham Devine, Rene Izquierdo, Ignacio Rodes und David Russell) gehören zu seinen Kunden. Seit dem Jahr 2020 lebt und arbeitet Dennis in Kiel. 


Orhan Ümmetler  (Türkei), geb. 1975 in Istanbul,

studierte ab 1994 Maschinenbau (Schwerpunkt industrielle Holzverarbeitung) an der Hochschule in Ümraniye. In dieser Zeit beschäftigte er sich zunehmend mit verschiedenen Holzmaterialien und entdeckte sein Interesse am Gitarrenbau. Nach Jahren autodidaktischer Forschungsarbeiten eröffnete er 2006 seine eigene Gitarrenbauwerkstatt. 2015 bot sich ihm dann die Möglichkeit, für einige Zeit in Florenz mit dem angesehenen italienischen Gitarrenbauer Andreas Tacchi zusammenzuarbeiten. Als Ergebnis dieser Erfahrungen entstand Orhans Gitarrenmodell “Robert Bouchet Paris” (in Anlehnung an den berühmten franz. Gitarrenbauer). Orhan lebt in Istanbul, wo er neben dem Bau von Instrumenten auch am Istanbul University State Conservatory Vorträge über Gitarrenbau hält.



Walter Verreydt  (Belgien,*1958 in Lier)

baute seine erste Gitarre im Jahre 1985. Als Lehrmeister für Holzverarbeitung und als gleichzeitig passionierter Musikliebhaber war der Weg zum Instrumentenbauer eine fast logische Folge seines beruflichen Werdegangs. Von Beginn an hatte Walter die Möglichkeit sich mit den Instrumenten der großen Gitarrenbaumeister wie z. B. Fleta, Bouchet, Hernandez-Aguado und anderen hautnah zu beschäftigen. Außerdem pflegte er gute Kontakte zu Daniel Friederich und José Romanillos. Neben seiner Tätigkeit als Bauer der großartigsten Instrumente (sowohl Fichte als auch Zeder) war Walter über 30 Jahre als Lehrer für klassischen Gitarrenbau am Centrum voor Muziekinstrumentenbouw in Puurs (Belgien) tätig. Viele mittlerweile bedeutende Gitarrenbauer waren Absolventen seiner Klasse.



Lisa Weinzierl  (*1995 in Deutschland)

absolvierte ihre Ausbildung an der Mittenwalder Instrumentenbauschule. Durch ihre Tätigkeit in verschiedenen Meisterwerkstätten sowie bei Siccas Guitars hatte sie Zugang zu den besten Instrumenten weltweit. Dadurch kann sie heute auf einen großen Erfahrungsschatz im Neubau und in der Restaurierung hochwertiger Gitarren zurückgreifen. Für ihren Meisterbrief erhielt sie den Preis der bayrischen Staatsregierung und die Goldmedaille der Handwerkskammer. Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und Handwerkstechniken erweiterte sie ihren Erfahrungshorizont in London in der Geigenbauwerkstatt W. E. Hill & Sons unter Robert Brewer-Young und Stefan-P. Greiner. Seit 2022 hat sie ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Deutschland verlegt, wo sie in Bayern ihre eigene Werkstatt betreibt.




Gitarrenvorführung   und  Gitarrenausstellung  2023

Die Gitarrenausstellung 2023


Vorgestellt werden acht Meisterinstrumente aus Deutschland, Belgien, Italien, England, Griechenland und der Türkei. Tilman Hoppstock wird verschiedene Musikstücke anspielen, wobei in mehreren Durchgängen Ausgeglichenheit, Transparenz, Dynamik, Klangvielfalt, Gesanglichkeit und Tragfähigkeit näher beleuchtet werden. Während dieser etwa 45-minütigen Vorführung bleibt dem Publikum (bis zur späteren Bekanntgabe) verborgen, welches Instrument jeweils erklingt. Im Anschluss daran erhalten die Zuhörer die Möglichkeit, alle Instrumente zu testen. Die Gitarrenbaumeister werden persönlich anwesend sein, um Fragen zu beantworten oder auch um andere gitarrenbauspezifischen Probleme zu erörtern. Übrigens kann jedes Instrument direkt käuflich erworben werden.


Die große Überraschung - VERSTEIGERUNG

als neunte Gitarre wird ein neues Instrument vorgestellt, dass während der Veranstaltung für einen guten Zweck versteigert wird. Tilman Hoppstock hat diese Gitarre als bestes Instrument unter 7 gleichen Modellen ausgewählt und als Spende für die Gitarrentage gekauft. Der oder die  Höchstbietende wird in den Besitz dieser schönen Gitarre kommen.

Inklusive Koffer wird das Startgebot bei sage und schreibe 250,00 EURO beginnen!

Diese besondere Gelegenheit sollte man unbedingt wahrnehmen!